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Direktbeteiligungen durch Family Offices - warum eine gute Idee häufig scheitert!

Fabian Kopf
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Immer mehr Unternehmerfamilien wollen ihre freie Liquidität am liebsten in Direktbeteiligungen investieren. Aber nur wenige sind so aufgestellt, dass sie im Wettbewerb um die spannendsten Firmen zum Zug kommen.

In Deutschland gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Family Offices, die das Vermögen von Unternehmerfamilien gebündelt haben. Die originären Aufgaben eines Family Offices liegen dabei in der in der Vermögensverwaltung, d.h. dem aktiven Vermögensmanagement, bei dem regelmäßig der Erhalt des Vermögens als oberstes Ziel genannt wird. Die häufigsten Anlageklassen sind dabei neben Aktien und Rentenpapieren insbesondere Immobilien und unternehmerische Direktbeteiligungen. Da die Renditeerwartung bei Direktbeteiligungen häufig um ein Vielfaches höher liegt als bei alternativen Anlageklassen, haben solche Investment-Opportunitäten deutlich an Bedeutung hinzugewonnen. Darüber hinaus werden verstärkt Anlageformen gesucht, die weniger stark den Schwankungen des Kapitalmarkts unterliegen und deren Entwicklung besser nachvollzogen und aktiv mitgestaltet werden kann.

Grundsätzlich lassen sich bei der Direktbeteiligung durch ein Family Office zwei Formen unterscheiden: Zum einen besteht die Möglichkeit, dass das Family Office das Geld der vermögenden Unternehmerfamilie über Private-Equity-Fonds und damit tendenziell anonym und eher indirekt in unternehmerische Beteiligungen investiert. Die zweite Möglichkeit besteht darin, sich selbst aktiv zu beteiligen, entweder alleine oder als sog. Club organisiert. Da das eigene Engagement und die Möglichkeit der Einflussnahme auf das Investment über den Private-Equity-Fonds stark eingeschränkt ist, bauen Family Offices das Beteiligungsgeschäft zunehmend selbst aus und treten damit in den Wettbewerb zum herkömmlichen Private-Equity-Geschäft. Diese Anlageform ist jedoch für viele Family Offices relativ neu und zeigt sich in der Praxis häufig als schwierig umsetzbar. Viele der Unternehmerfamilien haben aufgrund des eigenen unternehmerischen Hintergrunds einen stark eingeschränkten Branchenfokus oder sind auf bestimmte Regionen innerhalb Deutschlands fokussiert. Darüber hinaus fehlt die Erfahrung im Beteiligungsgeschäft, nur wenige Familieninvestoren beschäftigen in ihren Family Offices professionelle Beteiligungsmanager, die über die notwendigen Kenntnisse verfügen derartige Prozesse zu begleiten und die Portfolio-gesellschaften während der Halteperiode zu betreuen. 

Unklarer Investitionsansatz

Auch sind häufig fundamentale Fragestellungen in Bezug auf den Investitionsansatz innerhalb der Unternehmerfamilien unklar. Ein weiteres Problem besteht im Zugang und der Kommunikation mit den Familieninvestoren. Durch den noch stark anonymen Außenauftritt können viele Familieninvestoren erst gar nicht identifiziert werden oder die Family Offices teilen die Herkunft des Geldes nicht mit. Da jedoch die Kapitalsuchenden Unternehmen wissen möchten, wer sie finanziert, kann eine Beteiligung alleine aufgrund der mangelnden Transparenz scheitern. Mit wenigen Ausnahmen sind zudem die Familienmitglieder der Familieninvestoren meist nicht aktive Mitarbeiter des eigenen Family Offices. Hierdurch entstehen zusätzlich bewusste Filter, die eine direkte Kommunikation zur Familie erschweren und die Informationen über die angediente Beteiligungsmöglichkeit verfälschen können. Hier hilft dann nur der direkte Kontakt zu dem Familieninvestor selbst, der jedoch den meisten Unternehmern bzw. Unternehmen versperrt ist. 

Wenn Unternehmen einen großen Schritt nach vorne machen und Erweiterungs-investitionen oder Akquisitionen finanzieren möchten, kann der Familieninvestor eine gute Alternative zur Aufnahme von Schulden oder sonstigen Finanzinvestoren sein, da die Interessen des Familieninvestors mit Blick auf Zeithorizont, Unabhängigkeit, familien-orientiertes Wertesystem und dem eigenen industriellen Hintergrund häufig mit denen des Unternehmens einhergehen. Aber: Sie sollten stärker aus der Deckung gehen und sich ein klares Investitionsprofil zu Recht legen. Nur so ist die Möglichkeit der Direktbeteiligung eine spannende Anlageklasse, die den Markt für Unternehmenskäufe und –verkäufe weiter beleben wird.

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